Ein Wort an die Eltern

Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, Ihrem pferdebegeisterten Kind Reitunterricht zu ermöglichen, empfehlen wir Ihnen, bei der Auswahl der Reitschule strengste Maßstäbe anzulegen. Lassen Sie sich bitte nicht von romantisch klingenden Namen oder großen Worten verleiten, sondern prüfen Sie kritisch, möglichst vor Ort. Schließlich soll Ihr Kind guten und auch sicheren Reitunterricht erhalten.

Eine gute Reitschule zu finden ist nicht einfach. Folgende Punkte sollten Ihnen als Leitfaden behilflich sein und Orientierung bieten:

Reitlehrer: in einer guten Reitschule herrscht ein freundlicher Umgangston. Die Kinder werden weder angeschrieen noch beschimpft. Es werden nicht nur Fehler kritisiert sondern auch gelobt und erklärt, wie man es besser machen kann. Auch wird sich Zeit genommen für die Belange und Wünsche von Kind und Eltern. Fragen Sie nach der Ausbildung und Erfahrung des Reitlehrers. Es ist nicht nur wichtig, dass er sich mit Pferden auskennt, sondern auch im Umgang mit Kindern. Wünschenswert wäre immer eine pädagogische Weiterbildung. Nach welchem Plan arbeitet der Reitlehrer im Unterricht? Reitunterricht sollte immer gut vor- und nachbereitet werden, Lernziele vorhanden sein. Fragen Sie nach dem Ziel der heutigen Reitstunde, wenn Sie zuschauen.

Gut ausgebildete Schulpferde: Reitschulen, in denen es gang und gäbe ist, dass Pferde durchgehen, buckeln oder die Mitarbeit verweigern, sind entweder nicht entsprechend ausgebildet oder für ihre Arbeit nicht geeignet. Aber: ein Pferd ist immer noch ein Pferd und es sollte genauso wenig abgestumpft und teilnahmslos seine Runden gehen. Schauen Sie sich den Unterricht und die Pferde genau an, wenn nötig auch mehrmals.

Longenunterricht: Eine gute Reitschule setzt seine kleinen Reitanfänger nicht einfach auf ein Pferd und drückt ihnen Zügel in die Hand – daran hält sich das Kind dann nämlich fest und dies ist sehr schmerzhaft für das Pferd. Etwa ein Jahr Longenunterricht hat sich als ein guter Maßstab herausgestellt. Aber auch nach langjährigem Reiten sollten die Kinder immer wieder an die Longe geholt werden, um z.B. den Sitz besser korrigieren zu können.

Ponys: für kleine Reitanfänger sollten keine Großpferde zur Verfügung gestellt werden, sondern Ponys. Auf den kleinen Vierbeinern haben die Kinder eher eine Chance, einwirken zu können, als wenn sie auf einem Großpferd sitzen und mit den Beinen nicht einmal unter das Sattelblatt kommen.

Einstiegsalter: Reitschulen, die schon 3-jährige Kinder mit Zügeln auf ein Pferd setzen, handeln unverantwortlich. Ein gutes Einstiegsalter, um sowohl motorisch, als auch vom verantwortlichen Handeln her in der Lage zu sein, ein Pferd über Zügel, Schenkel und Sitz vom Sattel aus zu kontrollieren, liegt bei etwa 8 Jahren.

Reitzeit: Ein Kind befindet sich gerade in der Kindergarten- und Grundschulzeit in einer sensiblen Wachstumsphase. Kinder in diesem Alter bereits 45 oder 60 Minuten im Schritt und Trab durchgängig auf dem Pferd reiten zu lassen birgt ein großes gesundheitliches Risiko für die kleinen Menschen. Die Knochen sind noch nicht ausgewachsen und weich. Gerade in der Trabbewegung wird die Wirbelsäule vor allem im Lendenwirbelbereich wiederholt gestaucht. Es besteht außerdem die Gefahr der Beckenverformung. Mehrere kurze Reiteinheiten, wie bei uns auf der Naturalkids® Ranch sind besser geeignet, da der Körper in den Reitpausen ausreichend Zeit hat, sich von der Belastung zu erholen. Allgemein sollte die Gesamtreitzeit im Kindergarten- und Grundschulalter 15 Minuten nicht oder nur in Ausnahmefällen überschreiten.

Theorieunterricht: Reiten lernen beginnt nicht im Sattel. Ein bereits gesatteltes Pferd in der Reithalle schult nicht, wie man putzt, Hufe auskratzt oder sattelt und trenst. Wissen über Krankheiten, Giftpflanzen, Körperteile, Fellfarben etc. gehören genauso zum Reiten lernen, wie die praktische Tätigkeit auf dem Pferd. Fragen Sie nach Theorieunterricht, wie oft er abgehalten wird, wo er abgehalten wird, mit welchen Medien gearbeitet wird.

Pferdehaltung: ein Pferd sollte artgerecht gehalten werden – mit ausreichend Bewegung auch außerhalb der Reitstunden und mit Kontakt zu Artgenossen, ohne Gitterstäben dazwischen. Dies ist nur möglich, wenn die Pferde täglich auf einen Auslauf oder die Weide gebracht werden. Reine Boxenhaltung ist Tierquälerei. Die Box oder der Stall sollten täglich gemistet werden und hell und freundlich sein. Das Sattelzeug sollte gepflegt und sauber sein.

Sicherheit: wie genau wird den Kindern erklärt, was zu tun ist, wenn das Pferd unruhig ist, wenn es sich erschreckt oder wenn das Kind „einfach so“ Angst bekommt? Das Wichtigste beim Reiten ist, wie man sicher anhält, und schnell vom Pferd kommt, bevor Schlimmeres passiert. Auf ein Motorrad würden wir uns auch nicht setzen und losfahren, ohne zu wissen, wo die Bremse ist. Wird mit den Kindern ein Falltraining absolviert? Wie wird ein Pferd sicher geführt? Was kann ich tun, damit es mich nicht umrennt, durch die Gegend zieht, etc. Wie sieht es mit Leihhelmen aus, wenn das Kind seinen eigenen Helm vergessen hat? Eine Reitschule, in der Kinder ohne Helm reiten, sollte generell vermieden werden.

Bitte beachten Sie:

Die Angebote der Naturalkids® Ranch sind in erster Linie pädagogische Angebote. Der Schwerpunkt der Stunden mit dem Pferd liegen nicht darin, das Kind möglichst schnell auf das nächste Turnier zu schicken. Vielmehr geht es in den Kursen um die Förderung von Sozialer Kompetenz: Sich abwechseln, Sich gegenseitig helfen, Abwarten können, Regeln einhalten,… dies sind Punkte, auf denen der Schwerpunkt im Unterricht liegt. Selbstverständlich erlernen die Kinder auf der Naturalkids® Ranch einen sicheren und kompetenten Umgang mit und auf dem Pferd.

Wir legen Wert auf solide qualifizierte Lehrkräfte und die Sicherheit der Kinder!
Schauen Sie sich doch einmal unseren Unterricht an.   

Herzliche Grüße   

Das Team der Naturalkids® Ranch